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Risikomanagement

Komplettschutz für Unternehmen: Was ist eine Allgefahrenversicherung?

Lesezeit:
7
min
5.11.2023

Zusammenfassung

Haben Sie sich schon überlegt, gegen wie viele Gefahren Sie Ihr Geschäftsinventar schützen sollten? Fünf? Zehn? Oder mehr?

Es ist schwierig, mögliche Gefahren zu versichern, von denen man noch nichts weiß, auch wenn die Versicherung einen umfassenden Versicherungsschutz enthält. Darüber hinaus besteht bei Abschluss einer Versicherung ein ungutes Gefühl, da es in der Realität fast immer potenzielle Risiken gibt, die nicht abgesichert wurden. Um dieses Problem zu beheben, bieten viele Versicherer die Möglichkeit einer Allgefahrendeckung oder All Risk Versicherung an.

  • Eine Allgefahrenversicherung bietet einen umfangreichen Versicherungsschutz
  • Alles was nicht explizit ausgeschlossen ist, ist mitversichert
  • Allgefahrenversicherungen müssen nicht teurer sein, als normale gewerbliche Versicherungen

Was ist eine Allgefahrenversicherung?

Eine Allgefahrenversicherung / All Risk Deckung ist eine Sonderform der Versicherung. Im Vergleich zu anderen Versicherungen sind hier nicht nur spezifische Risiken abgedeckt. Es ist alles abgesichert, was nicht ausdrücklich in den Vertragsbedingungen ausgeschlossen ist. Normalerweise beinhalten die Ausschlüsse Ereignisse wie Krieg, Abnutzung, Streik, innere Unruhen und Atomunfälle.

Im Gegensatz dazu bestimmen klassische Versicherungen genau, welche Gefahren versichert sind, z.B. Diebstahl, Feuerschäden an Autos oder vorzeitiger Tod einer versicherten Person bei Lebensversicherungen. Somit ist in klassischen Versicherungsprodukten alles im Versicherungsschutz, was auch explizit im Kleingedruckten beschrieben und definiert ist. Was nicht genannt ist, ist nicht versichert.

Mittlerweile bieten viele Versicherer die Allgefahrenversicherung für folgende Sparten:

  • Inhaltsversicherung
  • Transportversicherungen
  • Betriebsunterbrechungsversicherungen
  • Elektronikversicherungen
  • Gewerbliche Gebäudeversicherungen
  • Glasversicherungen
  • und einige andere

Einfacher Versicherungsschutz mit der Allgefahrenversicherung?

Kurz gesagt: Eine Allgefahrenversicherung schützt vor allen Schäden, die nicht ausdrücklich im Kleingedruckten ausgeschlossen wurden. Im Gegensatz dazu sind viele klassische Gewerbeversicherungen als “Benannte-Gefahren-Versicherungen” bekannt. Sie werden oft als "Policen mit Katalogdeckung" bezeichnet. Das bedeutet, dass jedes Risiko, das abgedeckt werden soll, im Versicherungsvertrag aufgelistet sein muss. Kosten, die nicht zu den aufgelisteten Risikokategorien gehören, werden von der Versicherung nicht übernommen.

Die Allgefahrendeckung kehrt das Konzept um: Der Versicherungsschutz beinhaltet fast alle Gefahren, inklusive jener, die unbekannt oder unbenannt sind. Aus diesem Grund sind in einer Inhaltsversicherung nicht mehr einzelne Risiken, einschließlich Haftungsansprüchen, wie Brände, Wasserschäden oder Einbruch aufgeführt, sondern lediglich die Ausnahmen (z.B. Naturkatastrophen), die nicht im Versicherungsschutz enthalten sind. Deshalb wird die Allgefahrendeckung auch als "offene Deckung" bezeichnet.

Deshalb deckt die All Risk Versicherung

  • fast alle nur vorstellbaren Gefahren ab
  • zahlt auch bei unbenannten oder unvorhersehbaren Schadenursachen
  • den Versicherungsschutz unabhängig von der Schadenursache ab

Was versteht die Versicherung unter “unbenannte Gefahren”?

Es mag sein, dass manche Gefahren so unvorstellbar sind, dass sie normalerweise nicht in einem Versicherungsvertrag aufgeführt werden. Doch es ist möglich, dass auch die unwahrscheinlichsten Ereignisse eintreten. In solchen Situationen übernimmt die All-Risk-Versicherung diese "unbenannten Gefahren" und bezahlt die Schäden des Kunden. Diese Risiken sind normalerweise nicht in den gängigen Versicherungsverträgen mit Katalogdeckung abgesichert und sollten über eine Allgefahrenversicherung mitversichert werden.

Hier sind einige Beispiele für unbenannte Gefahren, für die man im ersten Moment keine Notwendigkeit sieht, diese Risiken in den Versicherungsschutz mit aufzunehmen.

  • Kosten für Räumung von alten Fliegerbomben
  • Schlammlawinen nach einem Unwetter
  • Durch Tiefflieger entstandene Erschütterungsschäden
  • Schäden aufgrund von veränderten Grundwasserspiegel
  • Schäden verursacht durch einen Überschallknall

Auf den ersten Blick werden diese Beispiele leicht als übertrieben wahrgenommen. Sie unterstreichen jedoch gut die Idee und den großen Nutzen, den eine Versicherung gegen unbenannte Gefahren bietet: Jedes mögliche Risiko ist abgesichert, egal, wie unwahrscheinlich es ist. Nur Risiken, die ausdrücklich bei der Allgefahrendeckung ausgenommen werden, sind nicht über die unbenannten Gefahren abgesichert.

Welche Vorteile haben Unternehmen mit einer Allgefahrenversicherung?

Eine Allgefahrenversicherung umfasst nicht nur die üblichen Risiken, sondern auch solche wie Bedienungsfehler, Fahrlässigkeit, Böswilligkeit, Hochwasser und Erdbeben. Wenn also etwas beschädigt oder zerstört wird und auch wenn etwas abhanden kommt, fällt es unter den Versicherungsschutz. Beachten sollten Sie jedoch immer, was im Kleingedruckten explizit ausgeschlossen ist.

Eine Allgefahrenversicherung ist verständlich: Transparenz und Fairness sind wichtig, wenn es um Versicherungen geht. Für Versicherungsnehmer ist die All-Risk-Deckung in dieser Hinsicht der beste Weg. Statt sich in viele einzelne Schadensarten und Risiken einlesen zu müssen, weiß man sofort, dass grundsätzlich alle Risiken abgedeckt sind, die nicht explizit aus der Versicherung ausgeschlossen wurden. Dadurch wird die Versicherung schnell verständlich und die Einschränkungen beim Schutz sind wesentlich besser nachvollziehbar.

All Risk Versicherungen sind Flexibel: Bei klassischen Katalogversicherungen muss die gewählte Absicherung von Zeit zu Zeit an die sich ändernden Umstände angepasst werden - was meist zu höheren Kosten und einem erhöhten Verwaltungsaufwand führt. Durch die Allgefahrendeckungen wird sichergestellt, dass neue Tätigkeiten und Leistungen im Schutz des Versicherungsvertrags automatisch enthalten sind, während das Unternehmen wächst.

Die Allgefahrenversicherung bietet ein hohes Maß an Sicherheit: Das Gefühl richtig und gut abgesichert zu sein geht häufig mit dem Verständnis für die abgeschlossene Versicherung einher. Je besser Sie den Versicherungsschutz verstehen und nachvollziehen können, desto eher fühlen Sie sich sicher. Mit dem Modell einer Allgefahrenversicherung fällt diese Sorge weg, da Sie bereits bei Vertragsabschluss wissen, was nicht versichert ist und was wiederum versichert ist.

Durch eine Allgefahrendeckung liegt die Beweislast beim Versicherer: Bei klassischen Deckungskonzepten ist es die Aufgabe des Versicherungsnehmers, nachzuweisen, dass der Schaden unter die gelisteten Risiken fällt. Mit einer Allgefahrendeckung wird dieser Ansatz umgedreht, da in diesem Fall grundsätzlich fast alle Risiken abgedeckt sind. Dementsprechend trägt der Versicherer die Verantwortung, zu beweisen, dass ein Schadensfall nicht im Rahmen der All-Risk-Versicherung gedeckt ist.

Welche Schadenfälle sind in der Allgefahrenversicherung versichert?

Die Geschäftsinhaltsversicherung ist in gewisser Weise eine gewerbliche Version der Hausratversicherung. Allerdings können die Konditionen verschiedener Anbieter stark variieren. Einige Versicherer decken beispielsweise Diebstahl und Raub ab, während andere diese Schäden nicht als normale betriebliche Aktivitäten ansehen und sie deshalb nicht geschützt werden.

Ein Inhaltsversicherungsvertrag mit All-Risk-Deckung bietet Schutz gegen alle möglichen Gefahren, einschließlich Einbrüche, Vandalismus und Wetterschäden, für das technische und kaufmännische Inventar des Betriebs. Die Versicherung deckt fast alle Arten von Zerstörung, Schäden und Verlusten ab, unabhängig von ihrer tatsächlichen Ursache, vorausgesetzt, sie waren nicht vorhersehbar.

Beispiele für Schäden an Gebäuden:

Elementarschäden

Das Unternehmen Richter Rot GmbH wird durch den Sturm und den Hagel stark in Mitleidenschaft gezogen. Der starke Wind hat ein Fenster aufgedrückt, sodass Regenwasser in das Gebäudeinnere eindringt und die Einrichtung zerstört. Glücklicherweise ist die Firma über die Inhaltsversicherung mit Allgefahrenschutz abgesichert, daher ist auch der Elementarschaden abgesichert.

Vandalismus

Mutwillige Zerstörung von Gebäudeteilen durch Einbrecher oder Randalierer wird als Vandalismus bezeichnet, und ist in herkömmlichen Wohngebäudeversicherungen nicht versichert. In der Allgefahrendeckung hingegen ist es abgesichert.

Glasschäden

In der Allgefahrenversicherung sind Schäden an Glas normalerweise schon inbegriffen, weshalb man nicht noch eine extra Glasversicherung abschließen muss.

Rohrbruch

Ein Rohrbruch kann zu einer Überflutung des Gebäudes führen, und normalerweise ist dies durch eine Gebäudeversicherung abgedeckt. Es können jedoch Unterschiede bei der Leistung oder Ausschlüsse bestehen, wenn beispielsweise das beschädigte Rohr ein Ableitungsrohr außerhalb des Gebäudes ist, da dies nicht in allen Tarifen enthalten ist (siehe Blogbeitrag Ableitungsrohre), aber in der Allgefahrendeckung direkt enthalten ist.

Trotz der umfassenden Absicherung bleiben einige Gefahren unberücksichtigt, wie z. B. bewusste Zerstörung von Betriebseigentum, also Vorsatz, sowie Schäden durch Krieg, Kernenergie und schwere Naturereignisse, wie Sturmfluten.

Diebstahl

In der Nacht wurde in das Bürogebäude eingebrochen - kostbare Güter wurden geklaut und Teile der Betriebseinrichtung wurden zerstört. Ein paar Tage später erfährt man, dass einer der Arbeiter unabsichtlich seinen Schlüssel stecken gelassen hat. Dank der Allgefahrendeckung übernimmt die Versicherung die Kosten, obwohl grobe Fahrlässigkeit die Grundlage für das Ereignis war.

Was ist der Unterschied zwischen einer All Risk Police und einer herkömmlichen Versicherung?

Im Gegensatz zu Allgefahrenversicherungen, sind Katalogdeckungen spezifische Versicherungskonzepte, welche nur die Fälle abdecken, die im "Vertragskatalog" schriftlich festgehalten sind. Dies kann ein Problem darstellen, wenn man die Police nicht aktualisiert, da sich die Umstände eines Betriebes im Laufe der Zeit ändern. Mit einer All-Risk-Versicherung, welche eine viel weitergehende Leistung bietet, und die nur selten definierte Ausschlüsse enthält, ist eine solche Gefahr ausgeschlossen.

Besserer Versicherungsschutz bei gleichem Beitrag?

Durch den zusätzlichen Versicherungsschutz steigen in vielen Fällen die Beiträge. Dies führt dazu, dass viele Unternehmen dazu neigen, auf den erweiterten Schutz zu verzichten, was im Falle eines Ernstfalls zu sehr hohen Kosten führen kann.

Auch wenn die All-Risk-Deckung einige Euro mehr pro Monat kostet, kann sich der Schritt auf jeden Fall auszahlen – denn Sie müssen sich keine Gedanken mehr machen, ob ein Schaden tatsächlich versichert ist oder ob Sie noch weitere Zusatzbausteine abschließen müssen, um sich abzusichern. Ihr Risiko ist dann abgedeckt. Bedenken Sie aber auch, dass es meist teurer ist, wenn Sie einen Schadensfall nicht versichert haben, als wenn Sie einige Jahre an Versicherungsbeiträgen bezahlen. Wenn Sie möchten, können Sie auch Kosten sparen, indem Sie Ihren Versicherungsschutz an Ihre persönlichen Risiken anpassen.

Unsere Deckungskonzepte, darunter auch unsere Allgefahrendeckung, enthalten klare und verständliche Versicherungsbedingungen. Wir stellen einen ganzheitlichen Schutz für Ihr Unternehmen zur Verfügung und legen großen Wert auf eine umfassende Absicherung kleiner und mittelständiger Unternehmen. Bei der Auswahl des richtigen Versicherungsschutzes helfen wir Ihnen. So müssen Sie keine Kompromisse eingehen, denn wir sind uns bewusst, dass der Versicherungsschutz für Unternehmer ein existenzieller Schutz ist. Wir bieten Ihnen die maximal mögliche Schutzleistung, damit Sie auch in Ihrem Betrieb volle Leistung erbringen können.

Fazit

Mit einer All-Risk-Versicherung erhalten Sie einen sehr umfassenden Schutz, dessen Grenzen durch eindeutige Ausschlüsse jederzeit erkennbar sind. Diese Versicherungslösung ist einfach zu verstehen und verschont Sie vor Enttäuschungen in einem Schadenfall. Zudem müssen Sie nicht unbedingt mehr Geld als für eine herkömmliche Versicherung ausgeben.

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Kevin Döllinger
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